14.05.17 noch Abaco

So, jetzt wird es Ernst. Morgen geht es Richtung USA. Wenn alles wie geplant läuft, werden wir Samstag in Hampton, Virginia, eintreffen. Alternativhafen wäre Beaufort, North Carolina. Wir werden sehen, wo wir landen werden. Letztes Jahr um diese Zeit waren wir schon im ICW unterwegs. Dieses Jahr ist es wie verhext. Ein Tiefrucksystem nach dem anderen. Die letzten 3 Wochen haben wir in der Nähe von Marsh Harbour, Abaco verbracht. Da fast wöchentlich eine Front durchzog, konnten wir hier in der näheren Umgebung immer einigermaßen geschützte Ankerplätze aufsuchen.

Gewöhnungsbedürftig: Segeln mit nur 90 Zentimeter Wasser unterm Kiel
Gewöhnungsbedürftig: Segeln mit nur 90 Zentimeter Wasser unterm Kiel

Donnerstag 27.04.17

Man-O-War Cay, Abaco

 

Die Insel liegt nur 4 sm weiter gen Osten. Der Ankerplatz ist aber nicht so richtig schön. Etwas unruhig, obwohl wir gegen die Windrichtung und Schwell geschützt sein müssten.

Nachmittags raffen wir uns auf und fahren an Land. Es ist ein kleiner Strand.

Wir gehen auf die Atlantikseite der Insel, es sind nur wenige Schritte und dort am langen, weißen Strand entlang. Komisch, dass es einen immer wieder Richtung Wasser zieht. Von hier finden wir keinen Weg zur Straße, alles ist privat. So gehen wir wieder zurück und über eine Treppe gelangen wir auf die Straße. Wir finden es ist keine Straße sondern eher ein kleiner Minisandweg. Es geht Richtung Ort. Nach einer Weile hält ein Golfcart und die nette Dame fragt uns ob sie uns

mitnehmen darf. Wir sagen ja,  gerne. Hier auf der Insel fährt jeder mit einem Golfcart

durch die Gegend. Für breitere Fahrzeuge ist die Straße nicht ausgelegt. Sieht witzig aus. Der Ort ist recht klein, trotzdem finden wir ihn überaus reizvoll. Viele süße Häuschen, bunt angestrichen, grüne Hecken, Büsche,

Blumen. Alles wirkt etwas verspielt und sehr gepflegt.

 

Ein blinder Passagier, durch puren Zufall entdeckt, oder seht Ihr ihn auf dem ersten Bild? Hat sich wohl mit dem Dingi an Bord geschlichen.

25.04.17

Jetzt können wir endlich etwas von unserer To Do Liste abarbeiten. So viel ist es nicht, aber wir benötigen wieder Gas und natürlich frische Lebensmittel. Der Supermarkt ist hier der größte, den wir bisher auf den Bahamas gefunden haben. Wäsche wird gewaschen und Social life ist auch wieder angesagt. Wir haben hier auf dem Ankerplatz die amerikanische SY Equinox und die englische SY Island KEA mit Maggie und Marcus getroffen. Die Welt ist wirklich klein, das letzte Mal hatten wir sie in Rockland und die Island Kea ganz

kurz in Onset , Maine in den Staaten gesehen. Diesmal haben wir aber mehr Zeit füreinander und verbringen lustige Stunden zusammen.

23.04.17 Bahamas, Abaco

Marsh Harbour

 

Und wieder haben wir uns hier in Marsh Harbour wegen einer Schlechtwetterfront verkrochen. Fast genau vor einem Jahr war es das gleiche.

Nur, dass diese Front es in sich hat. Es regnet den ganzen Tag. Später hören

wir, dass es ca.7 cm Regen gegeben hat,

ein Rekord für diese Gegend. Tagsüber bläst es um die 20 Knoten, aber gegen Abend frischt es auf: 30 Knoten und mehr, einmal sogar kurzzeitig 47 Knoten. Nach einer Stunde flaut es langsam ab und der Geräuschpegel wird wieder normal. Gott sei Dank, das wir hier gut geschützt liegen. Am Cap von Eleuthera ist es

heftiger zugegangen. Dort waren es eine Stunde lang konstant um die 60 Knoten und in den Böen sogar 100, also Orkan.

Donnerstag 20.04.17 Great Abaco Island

 

Warum sind wir heute bloß schon um vier Uhr in der Früh

losgesegelt?:

1) Vor uns lagen 62 Seemeilen.

2) Wir wollten noch bei gutem Licht durch die südliche Riffpassage bei Great Abaco Island.

3) Wir kalkulieren bei längeren Strecken immer mit einer Bootsgeschwindigkeit von 5 Knoten, also etwa 12 Std segeln. 4) Etwas Luft nach hinten ist immer gut.

Heute stellen wir fest, wir lagen mit unserer Kalkulation

völlig schief. Wir haben 5 bis 6 Bft und der Wind kommt aus Ost d.h. von der Seite, mit einem Tic

nördlicher Komponente. Für die Tanamera heißt das: Juhu, wie herrlich, und saust mit einer Geschwindigkeit von 6 bis 6,5 Knoten ihrem Ziel entgegen.

Fazit: Wir werfen den Anker auf dem Ankerplatz vor der Insel Lynyard Cay auf Great Abaco Isld. schon um zwei Uhr nachmittags. Hätten wir ja auch gute zwei Stunden länger schlafen können. Aber so trösten wir uns, jetzt haben wir noch den ganzen Nachmittag Zeit, um uns hier auf der Insel umzuschauen. Auch nicht schlecht.

 

Mittwoch 05.04.17 Rock Sound , Eleuthera

 

Wer hätte das gedacht. Wir ändern schon wieder unseren Plan. Erst wollten wir die Exumas noch weiter

gen Norden abklappern. Aber dann hören wir im Seewetterbericht dass wieder eine Front kommt, diesmal mit Wind aus NW und starken Sturmböen. So ein Schrott. Diese ewigen Fronten nerven uns langsam. Wir

entscheiden uns für Eleuthera, da es dort eine bessere Auswahl an geschützten Ankerplätzen gibt.

 

Unser Unterwasserschiff bedarf mal wieder einer gründlichen Reinigung. Gerade auf der Sonnenseite hat sich ein schöner, dichter grüner Grasteppich gebildet. Kein Wunder, dass wir nur noch langsam voran

kommen. Wolfgang hat seinen Spaß mit „Nemo“. Der kleine Fisch hat ihn anscheinend adoptiert und wuselt, während er schnorchelnd das Unterwasserschiff reinigt, immer dicht um ihn herum.

 

Montag 10.04.17 Govenors Harbour, Eleuthera

 

Nun liegen wir in der Bucht vor dem Hauptort der Insel Eleuthera, Govenors Harbour. Laut Hafenführer soll der Ankergrund hier nicht ganz so gut sein, so fahren wir den Anker mit 2000 Umdrehungen ein und er sitzt

bombenfest. Das einfahren des Ankers geschieht folgendermaßen: Anker fallen lassen, Kette je nach Wassertiefe rauslassen und dann Motor auf rückwärts stellen und langsam immer mehr Gas geben bis 2000 Umdrehungen pro Minute erreicht werden. Die Kette ist währenddessen schön gespannt und das Schiff darf sich nicht mehr rückwärts bewegen. Dauert bei uns bis zu 5 Minuten je nach Ankergrund.

Bei unserem Nachbarn erkundigen wiruns, wo wir am besten das Dingi lassen und vor allem unseren Müll loswerden. An Bord haben sich mittlerweile Berge angehäuft. 4 riesige Tüten. Auf den Exumas gibt es nicht viele Möglichkeiten zur Müllentsorgung.. Das Dingi können wir entweder am Strand oder an der Kaimauer festmachen. Das einzige Problem ist die Ebbe, da wird es nämlich richtig flach und das Dingi muss dann über eine ganze Strecke getragen werden, um wieder tieferes Wasser zu erreichen. An der Straße stehen leere

Ölfässer als Mülltonnen getarnt. Macht nichts, Hauptsache wir werden den Müll darin los. Der Ort ist recht groß und gefällt uns.

Wir laufen Richtung BTC Tower. Wolfgang hat gelesen, dass sich dort das Office der Telefongesellschaft befinden soll. Wir wollen ja unser Guthaben der Simkarte endlich aktiviert bekommen. Es geht den Berg hoch, der Tower steht logischerweise ganz oben. Links und rechts sehen wir alte hübsche, bunt angestrichene Holzhäuser mit vielen Veranden und Verschnörkelungen. Gefallen mir außerordentlich, eins dieser Häuser hätte ich auch gerne. Oben angekommen sehen wir einen Zettel an der Tür: Sorry, wir sind umgezogen. Also wieder den Berg unverrichteter Dinge runter. Macht nichts, wir wollen ja sowieso etwas von der Umgebung sehen.

Im Office kommen wir sofort dran. Wir haben eine nette Angestellte mit Zeit erwischt. Sie verkauft uns ein Smartphone von Huawai das freigeschaltet ist. Warum mir die Angestellte in Black Point erzählt hat das

Smartphone funktioniert nur in den Bahamas, keine Ahnung. Vielleicht haben wir uns einfach nur missverstanden. Auf jeden Fall haben wir für 50 Dollar jetzt so ein Teil und können an Bord endlich einen Hotspot einrichten (Bedeutet für uns, wir können jetzt gleichzeitig mit unseren Notebooks und IPad ins Internet gehen). Zu unserem Glück wurde auch noch die Größe deren Datapakete geändert und für die nächsten 30 Tage haben wir sogar 15 GB zur Verfügung. Was für ein Luxus.

Im Supermarkt, die haben sogar zwei hier, kaufe ich Schweinefilet. Kostet zwar 14 Dollar aber wir brauchen mal was anderes zu beißen. Auch Grünzeug wird gekauft, wir wissen ja schon fast nicht mehr, wie so etwas

aussieht. Große Auswahl haben sie nicht, aber für einen Salat reicht es allemal. Morgen kommt das Versorgungsschiff und dann sind die Regale wohl wieder gefüllt.

Freitag 31.03.17 Warderick Wells Exuma Park

 

Haben immer noch Wind aus SE. Ist normalerweise ja nicht schlimm, aber das grenzt die Zahl der ruhigen Ankerplätze doch sehr ein. Geplant

war heute noch keine Mooring in Warderick Wells zu nehmen, aber der Ankerplatz südlich von Warderick Wells ist uns bei dieser Windrichtung einfach zu unruhig.

Wir gehen weiter und machen einfach an der ersten Boje in der geschützten Bucht fest. Es ist Mittag und das Park Office hat zu. Um eins rufe ich auf VHF 9 das Office und frage, ob sie eine freie Mooring für uns haben. Wir haben Glück und uns wird die Nummer 22 zugewiesen. Die ist natürlich ganz am anderen Ende der

Bucht und wir müssen um dahin zukommen durch eine sehr schmale Passage. Links und rechts wird es sehr schnell flach und in der Mitte liegen Schiffe an Mooringbojen. Strömung haben wir auch noch. Endlich an der Mooring fest, fahren wir mit dem Dingi erst einmal an Land und bezahlen im Office für unsere Mooring. Da am Dienstag der Wind recht kräftig aus SE wehen soll, zahlen wir bis Mittwoch.

Anschließend wandern wir über die Insel. Es ist aber sehr mühsam. Viele Steine und Löcher und wir müssen höllisch aufpassen, wo wir hintreten. Lustige kleine Echsen mit einem Ringelschwanz sehen wir überall und hören sogar Singvögel. Wir erklimmen den sogenannten Booboo Hill der stolze 19 Meter hoch ist. Immerhin bei der Hitze, geht es einen steilen Weg hinauf. Das Wort BooBoo bedeutet Geister. In einer Vollmondnacht kannst Du auf dem Berg die Geister der Matrosen eines gestrandeten Schiffes rufen hören. Wir probieren das aber nicht aus.

 

Sonntag 02.04.17

 

Wir treffen Thomas und Gabrielle von der SYMaselle wieder. Wir brauchen zwei Tage, um alle Neuigkeiten auszutauschen. Dieses Jahr werden wir uns wohl noch öfter treffen, da sie auch in die USA segeln wollen.

Mehrmals fahren wir zum Schnorcheln. Dies ist, wie fast überall in den Exumas, allerdings immer nur bei Stillwasser möglich, da die Strömung einfach zu stark ist. Ein absolutes Highlight sind die Adlerrochen. Mehrmals sehen wir diese riesigen Rochen majestätisch an uns vorbeigleiten. Auch hier finden wir

sehr viele Korallenarten.

 

Montag 27.03.17 Little Halls Pond Cay , Privatinsel von Johnny Depp

 

20 sm weiter nunmehr wieder gen Norden sieht es wieder total anders aus. Viele Sandbänke und flache Wassertiefen lassen das Wasser noch wieder in anderen Blautönen schimmern. Übrigens schimmert nicht nur das Wasser, sondern auch die Wolken leuchten auf der Unterseite leicht Türkis. Wir ankern nun hinter Little Halls Pond Cay und halten vergeblich Ausschau nach Johnny Depp.

Hier am Ankerplatz haben wir bis zu 1,5 Knoten Strömung, so dass das Wasser ganz schön am Schiff vorbei rauscht. Wir warten auf Stillwasser denn dann gibt es keine Strömung und fahren mit dem Dingi zum Schnorcheln zum sogenannten „Seeaquarium“. Wir machen dort an einer Boje fest. Hier gibt es Fische ohne Ende. In allen Größen und Farben. Wie in einem Aquarium halt, und wir mitten drin! Ich habe gekochten Reis zum Füttern mitgenommen und gleich sind wir in einer Wolke von Fischen verschwunden. Die sind hier anscheinend schon darauf dressiert gefüttert zu werden, denn jedes Mal, wenn ein neues Schiff hier an der Boje andockt, rotten sie sich zusammen und kommen schnurstracks angeschwommen. Ist schon witzig.

 

Montag 20.03.17 Bitter Iguana Island

Es geht zurück gen Süden. Wir fahren knappe vier Meilen bis Bitter Iguana Isl. Den Ankerpatz hat uns Klaus empfohlen. Und er ist wirklich super. Kaum was los, na ja, bis auf ein paar kleinere Motorboote mit

Touristen am Strand. Denn die Attraktion auf dieser und einigen anderen Inseln sind Rock Iguanas, eine Leguanart. Von 17 bekannten Arten leben 7 Arten und Unterarten in den Bahamas. Sie können je nach Art eine Länge von bis zu 1,80m erreichen und ca. 40 Jahre alt werden. Sie sind Pflanzenfresser, so brauchen

wir uns keine Sorgen machen. Wir warten etwas ab, bis sich der Trubel gelichtet hat und fahren dann zum Strand. Sofort kommen einige Iguanas angerannt. Sie wollen gefüttert werden. Ganz schön große Brocken diese Iguanas, aber ehrlich gesagt, etwas hässlich finde ich sie schon. Nach einer ausgeprägten Fotosession

gehen wir über die Insel spazieren.

 

Dienstag 21.03.17 Black Point

Nur 4 sm bis Black Point. Dort wollen wir unseren Müll loswerden, Wäsche waschen und ein WIFI Netz

suchen. Das Timing ist gut, denn heute Abend ist Happy Hour, das wollen wir uns auf jeden Fall nicht entgehen lassen. Sie haben in der Bar / Restaurant freies WIFI. So können wir dann auch gleich unseren Barbesuch heute Abend als Internetarbeit betiteln. Die Laundry (Waschsalon) im Ort ist nicht schlecht. Jede Ladung kostet 3,75$.

 

Sonntag 26.03.17 Bitter Iguana Island zum Zweiten

Wir treffen hier unerwarteter Weise wieder die Lesmona und nutzen dies zu einem ausgiebigen

Canaster Spieleabend. Die letzten Tage waren ganz schön pustig gewesen. Spitze waren 40 Knoten (8Bft) Wind. Hier auf dem Ankerplatz liegen wir wie in Abrahams Schoß. Kaum Welle richtig angenehm.

Sonntag 19.03.17

Entweder passiert gar nichts oder alles auf einmal. Heute ist so ein Tag. Gleich morgens um 09°° fahren wir an Land. Wir wollen am Schweinestrand sein, bevor die ganzen Touristenboote dort ankommen. Im wahrsten Sinne des Wortes „Schwein gehabt“. Nicht nur, dass wir die ersten dort sind, nein, wir haben die Qual der Wahl: „welches Schweinel hätten sie denn gerne“?

Das erste kommt gleich angetrottet, als wir uns mit dem Dingi dem Ufer nähern. Bis zum Bauch steht es im Wasser und wartet auf Leckerreihen. Wohlweislich haben wir etwas Brot und Kartoffelschalen mitgenommen. An Land werden wir nahezu überrannt, 20 Schweine oder mehr kommen auf uns zu. Ob man so etwas in

Deutschland an der Ostsee auch als Touristenattraktion verkaufen könnte? Auf jeden Fall haben die Schweine es hier mehr als gut, denn sie werden von den ganzen Besuchern ordentlich gefüttert.

Seit neustem gibt es hier einen Unterstand und Futtertröge. Dort sollen wir das mitgebrachte Futter reinwerfen. Vor einigen Wochen sind anscheinend einige Schweine elendig verendet, da sie zuviel Sand mit dem Futter, das auf den Strand geworfen wurde, gefressen hatten. Jetzt soll das durch die Futtertröge hoffentlich verhindert werden. So, das haben wir abgehakt, jetzt geht es weiter. Erst zurück an Bord, Schnorchel Sachen einpacken, Taucheranzug an und dann 1,5 Meilen mit dem Dingi zur Thunderball Grotte düsen. Diese befindet sich unter und n einer kleinen Insel. Jetzt können wir sagen, dass wir am gleichen Ort wie Sean Connery waren. Denn hier wurde die Grottenfilmszene aus dem James Bond Film Thunderball gedreht. In

die Grotte kann man nur bei Niedrigwasser reinschwimmen. Bei Hochwasser muss man reintauchen! Wir haben heute Glück die Tide ist so merkwürdig, dass wir fast den ganzen Tag Niedrigwasser haben. Zum Glück ist über dem Eingang zur Grotte ein Schild angebracht worden, sonst hätten wir den Eingang übersehen, so

unscheinbar ist er. Wir schwimmen durch den niedrigen Eingang und kurze Zeit später sind wir in der Grotte. Ein echtes wow Erlebnis. Über uns die Kuppel, wo wir durch zwei Löcher den blauen Himmel sehen können. Unter uns im Wasser tummeln sich diverse Korallenfischschwärme. Da die Grotte mehrere Aus- bzw.

Eingänge, die unter Wasser liegen, hat, fällt dadurch noch zusätzliches blaues Licht hinein. Wir kommen uns vor, als wenn wir in ein Aquarium schauen. Die Grotte ist leicht abgedunkelt und durch die Öffnungen sehen wir strahlendblaues Wasser. Zum Glück haben wir unsere Taucheranzüge an. So können wir uns länger im

Wasser aufhalten, ohne das uns kalt wird. Die Fische kommen ganz dicht an uns heran, teilweise sehen wir uns gegenseitig Auge in Auge an. Wir bedauern es das erste Mal, dass wir keine Unterwasserkamera haben.

Zurück an Bord eine kleine Süßwasser Dusche und weiter geht’s. Vor uns liegt ein Österreichisches Schiff. Die Amigo. Dort sagen wir hallo. Helga und Rene laden uns für später zum Kaffee ein. Wir fahren weiter

zum sogenannten Segler Strand. Jetzt wissen wir auch, warum er so heißt. Die Segler haben im Laufe der Zeit eine kleine Enklave errichtet. Bänke und Tische aus Treibholz gebaut, Bojen und Muschelketten als Schmuck in die Bäume gehängt und eine Feuerstelle fürs Lagerfeuert finden wir auch. Es sieht richtig niedlich

aus. Sogar eine alte Porta Potti (Chemieklo) gibt es in einer kleinen Höhle.

Wir finden einen Pfad, der uns auf den kleinen Hügel führt. Boa, was für ein Ausblick. Mist, habe natürlich die Kamera heute nicht dabei, müssen wir später noch einmal kommen. Ist ja noch total früh am Tag, stellen wir fest, als wir wieder an Bord sind. Ich mache Mittag und wir sitzen gerade bei einem Nachtischkaffee, als es klopft. Es ist Bob, unser Nachbar von der SY Cygnet. Er lädt uns zum Sundowner ein. Hey, toll, wir sagen natürlich nicht nein. Kurz darauf sind wir aber erst einmal bei Rene und Helga. Die beiden haben gerade eine

Weltumsegelung hinter sich und Gesprächsstoff gibt es somit mehr als genug. Wir haben gerade das

Thema „wenig europäische Schiffe in den Bahamas“ angeschnitten, da werden wir fast von EU Schiffen überrannt Ein Italiener, Engländer und noch ein deutsches  Schiff sind angekommen. Wow, soviel auf einem Ankerplatz hat hier Seltenheitswert. Wir verabschieden uns von Rene und Helga, denken aber, dass wir sie auf dem Weg nach Abaco sicher wiedertreffen werden ehe sich unsere Wege dann endgültig trennen. Weiter geht’s

zur SY Cygnet. Dort treffen wir auch auf Matt und Marty von der SY Runaway. Sie kommen aus Solomons, USA, und wir können gleich sagen „hah, kennen wir auch. Da waren wir schon“. Es ist eine nette, lustige Runde. Und nach kurzer Zeit wird, wie fast auf allen amerikanischen Schiffen zur Zeit, das Thema Donald Trump angeschnitten. Wir merken deutlich, wie unglücklich sie mit derm Wahlausgang sind; und

jedesmal hören wir „we apologize for our fellow people“ (wir entschuldigen uns für unsere Landsleute). Normalerweise werden politische Themen kaum angesprochen. Zu guter Letzt kommt das Thema auf Alter zu sprechen. Wir fallen fast vom Hocker, als wir

hören, dass Bob schon 81 Jahre alt ist. Wir hatten ihn gerade mal auf Ende 60

geschätzt!!. Segeln hält doch jung.

Montag 20.03.17 Staniel Cay

Wir waren fast fünf Tage hier in George Town eingeweht, dies bedeutete für uns auf dem Boot

bleiben, da die Welle recht hoch war und wir keine Lust hatten bei dem Regen und dem starken Wind an Land zu fahren. Seit Samstag dem 11.3. sind wir wieder unterwegs. Aber gaaanz langsam. So maximal 15 Meilen am Tag und weniger oder

auch gar keine. Es geht Richtung Nordwesten, an den Exumas Cays entlang. Cay bedeutet Insel. Dies ist eine ca. 100 Seemeilen lange Kette diverser kleiner Inseln und Inselchen. Dazwischen gibt es die sogenannten Cuts. Dies sind Riffdurchfahrten, um auf die westliche und meist windgeschützte Seite der Inseln zu gelangen. Aber die Cuts haben es in sich. Durch die Tide kann hier eine deftige Strömung entstehen und je nach breite der Fahrrinne kann die schon mal 4 bis 5 Knoten betragen. Dazu kommen auch noch die sogenannten Tide Rips

(Strömung gegen Windwelle = kurze, steile Wellen). Diese Einfahrten erinnern uns an die Riffeinfahrten in den Tuamotus Inseln in Französisch Polynesien im Pazifik. Wir müssen uns hier wieder daran gewöhnen, sehr dicht auf Land zuzufahren, um dann nach rechts oder links durch den Cut zu kommen. Bisher hatten wir mit der Strömung Glück, denn mehr als 2,5 Knoten gegen an hatten wir noch nicht. Die Lee Seite der Exumas Inseln,

also die westliche Seite der Inseln, ist traumhaft schön. Diese Seite wird Exuma Bank genannt. Sie ist flach, so um die 3-4 Meter. Dadurch leuchtet das Wasser in den herrlichsten blau- und türkistönen. An Land finden wir herrlich weiße Sandstrände und die Atlantikwelle ist nicht vorhanden so dass wir sehr ruhig vor

Anker liegen. Wir hangeln uns langsam die Küste an der windgeschützten Seite hinauf. Wir haben kaum Welle – bis uns die nächste Kaltfront besucht. Da sag einer auf den Bahamas ist das Wetter immer toll. Hier in Staniel Cay liegen wir aber gegen alle Windrichtungen geschützt. Nur mitten im Strom der sich alle

sechs Stunden ändert, was bedeutet mal kommt er aus aus Nord , mal aus Süd. Dadurch ist sich unsere

Tanamera des Öfteren nicht klar, ob sie lieber in Wind-, oder in Stromrichtung liegen möchte. Das macht es für uns alle sechs Stunden etwas ungemütlich, da die Welle dann von der Seite kommt und wir kräftig schaukeln. Aber auch das wird irgendwann wieder vorbei sein.

Hier treffen wir nach über einem Jahr wieder Klaus und Karin von dem deutschen Kat Lesmona. Nach so langer Zeit gibt es viel zu erzählen. Und zu viert über das Wetter jammern bringt auch mehr Spaß. Es ist auch wie verhext. Es ist nicht nur windig, nein, eine dicke Wolkendecke liegt vor der Sonne. Dazu ist es – für

unser Empfinden -recht kalt, 22°, geworden. Abends und Morgens ziehen wir unsere Pullover an und die Fliesdecke ist schon Standard.

 

Samstag 18.03.17 Westseite Big Major Spot, Staniel Cay

Wir verlegen uns auf die westliche Seite der Insel. Ich finde es ist hier erheblich schöner. Schon alleine optisch ist es phantastisch. Allerdings herrscht auch weitaus mehr Trubel auf diesem Ankerplatz. Wir liegen

recht dicht am“ Schweinestrand“. Weiß ihn nicht anders zu benennen. Hier befindet sich die 2. Touristenattraktion auf der Insel. Die 1. Ist die Thunderball Grotte. Das alles sehen wir uns morgen an. Heute entspannen wir uns!

Samstag 04.03.17 Stocking Island

Die versprochene Kaltfront ist da. 30 Knoten in den Böen manchmal mehr (6-7 Bft). Die ersten Schiffe kommen ins Treiben, auf der Funke geht es rund mit Warnungen und Hilferufen. Nach einer Stunde beruhigt sich alles, die Anker halten jetzt. Zum Glück spielte sich das alles nicht in unserer

unmittelbaren Nähe ab. Dann kommt der Regen. Äh, ist das ekelig und ungemütlich.

Stocking Island
Stocking Island

Donnerstag 02.03.17 George Town, Great Exuma, Bahamas

Boah, was für eine Rauschefahrt. Den ersten Tag mussten wir motoren, dann aber blies es ziemlich konstant mit 20 Knoten von schräg hinten, also Raumschots. Zuerst hatten wir Groß und Fock oben, später Genua und Fock (beides Vorsegel) ausgebaumt. 700 Meilen in nur 4,5 Tagen. Na ja, wir sind zwar am 5. Tag angekommen, aber wir mussten schon einen Tag vorher die Geschwindigkeit ganz schön drosseln, sonst wären wir in der Nacht angekommen.

Wir sind durch die südliche Einfahrt gefahren, dadurch hatten wir die Sonne hinter uns und konnten somit die Untiefen voraus gut ausmachen. Wir haben erst einmal den Anker vor dem Ort George Town geschmissen.

Die Welle ist ganz schön ruppig hier auf dem Ankerplatz. Wir haben immer noch SE Wind so um die 15 Knoten, aber die Welle hat es schon in sich. Wir bauen das Dingi auf und fahren in die Lagune hinein. Durch einen

kleinen Tunnel geht es in eine Lagune, wo wir an einen Dingisteg festmachen.

Erst laufen wir zum Zoll, dann zur Immigration. Beides Einklarieren geht problemlos vonstatten. Georgtown ist der größte Ort auf der Insel Great Exuma. Richtig viel zu sehen gibt es hier aber nicht. Die Hauptstraße führt um die Lagune herum. Versprenkelt finden wir einige kleinere Läden. Der Supermarkt ist recht gut bestückt. Freude kommt allerdings auf, als wir hier einen BTC Telefonladen finden. Gleich rein und eine Simkarte fürs Internet gekauft Endlich wieder Internet an Bord. Da es hier nichts weiter zu sehen gibt, fahren

wir zurück an Bord und verlegen das Schiff eine Meile weiter nördlich vor Stocking Island. Dort spielt sich auch das eigentliche „Seglerleben“ ab. Georgetown und Umgebung gehören zum Vorgarten der Amis. Um die 300 Boote liegen hier vor Anker. Auf Stocking Island gibt es eine echt urige kleine Bar. Von der Decke hängen zig von Seglern bemalte T.Shirts und an den Wänden sind hunderte von Visitenkarten angebracht worden.

Jeden Sonntag findet hier ein riesiges BBQ statt wo ein Schwein gegrillt wird und dazu original bahamische Speisen angeboten werden. Wir wissen jetzt auch, dass der „Soundcheck“ an Land, den wir zuerst an Bord hörten, kein Soundcheck ist, sondern die Ausrufe der Küche über Lautsprecher „John, Gerry, Bill, etc. your Food is ready“ (…Ihr Essen ist fertig) sind.

Am Strand sind unter Bäumen und Palmen viele Picknicktische aufgestellt worden und gleich nebenan gibt es ein paar Volleyballplätze, wo jeden Nachmittag Turniere stattfinden. Das Wasser ist wie überall in den

Bahamas türkis und glasklar. Auf dem VHF Funk Netz, welches jeden Morgen um 08°° stattfindet, werden die Aktivitäten bekanntgegeben. So wie z.B. Wassergymnastik, Yoga, Gottesdienst am Sonntag. Irgendwie erinnert uns das Ankerfeld an einen riesigen Campingplatz. Viele kommen jedes Jahr hierher, bleiben

zwei Monate und auch länger. Jeder kennt jeden und des Öfteren hören wir auf VHF: „Tschüss, wir verlassen heute Georgetown, bis zum nächsten Jahr.“

Freitag 24.02.17 Bahia Honda, Culebra

Wir klarieren aus. Laut Chris Parker sollen in den nächsten zwei Wochen starke Tradewinds (6 bis 7 Bft) vorherrschen, so dass wir segeln können.

Zum Glück dürfen wir uns nach dem Ausklarieren noch 48 Stunden auf Culebra aufhalten. Wir gehen Anker auf und Motorsegeln noch einmal in unsere Lieblingslagune Bahia de Almodovar, wo wir uns an eine freie Mooringboje legen. Das Unterwasserschiff säubern wir nachmittags und anschließend gehen wir schwimmen. Morgen Mittag soll es losgehen Richtung Bahamas.

Puerto Ferro
Puerto Ferro

Samstag 18.02.17 Puerto Ferro

Die Einfahrt ist auf den ersten Blick etwas beängstigend, aber auf den zweiten geht alles klar. Die Passage sieht zwar recht breit aus, aber links und rechts sind Korallen und es wird schnell flach. So haben wir nur

einen schmalen Kanal, Mindesttiefe lt. Karte 2,10 Meter. Langsam tuckern wir

durch die Enge hindurch und finden uns anschließend in einer sehr geschützten,

eiförmigen Bucht.

Donnerstag 16.02.17 Vieques Bahia Honda

Wir haben uns doch entschlossen, die Insel Vieques zu besuchen. Grund: eine ausgedehnte Front, die NW und wenig Wind bringt. An eine Weiterfahrt zu

den Bahamas ist unter diesen Bedingungen nicht zu denken. Bessern soll sich das Wetter erst irgendwann in der nächsten Woche. 5 Stunden dauert die Überfahrt und nun liegen wir in einer riesigen und sehr geschützten Bucht auf der Südseite Vieques. Das einzige Manko: es gibt mal wieder keinen Strand, nur Mangroven um uns herum. Was uns hier auffällt, ist die „Tierlosigkeit“. Kaum Vögel, ein paar Reiher, die aber alle total ängstlich sind.

Dienstag 14.02.17 Culebra

Wir wissen, Ihr erwartet Neuigkeiten, Erlebnisse etc. Leider müssen wir Euch enttäuschen. Es gibt nichts Großartiges zu berichten. Wir müssen gestehen, dass wir uns irgendwie etwas verzettelt haben. Nach unserer

Ankunft hier wollten wir normalerweise weiter zur Insel Vieques, ca. 10 sm weiter südlich gelegen. Laut Wetterbericht sollte der Wind aber die nächsten Tage aus SE kommen, das wäre auf den Ankerplätzen im Süden der Insel nicht so günstig. Also wollten wir erst einmal die nördlichen Ankerplätze auf Culebra abklappern. Na ja, der Wind drehte dann plötzlich auf NE, was also unsere Pläne auch zunichtemachte.

Unseren ersten Plan, Vieques und dann weiter an der Südküste Puerto Ricos entlang haben wir für die nächste Saison aufgeschoben. Wir wollen die Küste nicht in nur drei Wochen bereisen, zumal wir sowieso eher dazu tendieren, auf Ankerplätzen etwas länger zu liegen. Wir machen halt jetzt das Beste daraus. Wir

fahren zur Insel Culebrita und zurück zur südlichen Bucht von Culebra, schwimmen sehr viel in glasklarem Wasser und genießen die Ruhe nach dem turbulenteren St. Martin.

 

Ein paar kurze Sätze zur Geschichte Culebras. Wer anders als, na?, entdeckte die Insel 1493. Natürlich Columbus. Später wurde sie zu einem

beliebten Piratenstandort. Auf Spanisch heißt Culebra übrigens Schlange und spielt auf die Form der Insel an (obwohl ich, ehrlich gesagt, da keine Schlange erkennen kann). 1903 wurde die Insel unter dem amerikanischen Präsidenten Roosevelt zum Navy Stützpunkt erklärt und später ein großer Teil der Inseln unter Naturschutz gestellt. Paradoxerweise wurde von 1936 bis 1975 ein Teil der Insel als Bombenübungsplatz der Navy benutzt. Auf Vieques dauerte das Bombardement sogar bis 2003. Hier sind immer noch Teile der Insel Sperrgebiet, da noch Blindgänger herumliegen – auch in einigen Ankerbuchten. Jetzt erholt sich die Natur langsam wieder.

ein Fisch! endlich mal, aber zu klein, er muss noch wachsen.....
ein Fisch! endlich mal, aber zu klein, er muss noch wachsen.....

Freitag 03.02.17

Der Kater bleibt aus – zum Glück. Gegen 09:00 Uhr lichten wir den Anker. Anne ist extra früh aufgestanden und winkt uns noch einmal zu.

Wir haben beschlossen, die BVI´s auszulassen und direkt nach Culebra, Puerto

Rico zu segeln. Es sind ja nur 130 sm , also eine Nachtfahrt. Es ist eine angenehme Überfahrt. Wir haben ca. 5 Windstärken von hinten. Beide Vorsegel sind gesetzt, wobei wir die Fock ausgebaumt haben. Um die 5,5 Knoten laufen wir. Während der Nacht werden wir von einem

zunehmenden Mond beschienen. So schön können eigentlich alle Überfahrten sein.

 

Samstag 04.02.17 Culebra/Puerto Rico

 

Um halb zehn laufen wir wieder in die Bahia Honda auf Culebra ein. Ich rufe gleich bei der Custom Border Protection an und gebe unsere Daten durch. Wir haben ja noch unser US Handy mit Guthaben drauf. Es ist somit viel einfacher als beim letzten Mal, wo wir bei einem benachbarten Engländer an Bord waren und sein Handy fürs Telefonieren benutzen durften. Danach dürfen wir an Land, um beim Flughafen einzuklarieren.

Ist doch angenehm, wenn man weiß, wo alles ist. Noch kurz im Flughafen WIFI nutzen, beim Supermarkt Gemüse kaufen und dann wieder zurück an Bord. Wir gehen gleich wieder Anker auf und fahren zur

benachbarten Bucht. Wir finden das Liegen in der Bahia Honda nicht ganz so schön, Sonntag soll der Wind auch noch etwas mehr auffrischen. Insofern wird die Welle hier auch noch etwas ruppiger werden.

Donnerstag 02.02.17

Es heißt: Abschied nehmen. Wieder einmal. Fast zwei Monate St. Martin, so lange waren wir noch nie an einem Ort. Ein paar Einkäufe werden noch erledigt und heute Nachmittag geht’s mit Anne und Frank erst zur Bar Little Jerusalem. Dort essen wir ein leckeres Roti/Sharwama (mit verschiedenen Fleischsorten, Gemüse u. Kartoffeln gefüllte Teigtasche, lecker gewürzt) Mit gefülltem Magen geht es weiter zur Bar Lagoonis zur Happy Hour. Dort verlieren wir etwas das Maß: der letzte Rumpunsch hätte nun wirklich nicht nötig getan. Am Dingidock nehmen wir von Anne und Frank Abschied. Fürs erste trennen sich hier unsere Wege. Die Beiden gehen wieder gen Süden, wir ja wieder Richtung USA. Aber gegen Dezember werden wir uns höchstwahrscheinlich wiedersehen und darauf freuen wir uns jetzt schon.

01.02.17

Ihr mögt es sicher kaum glauben, aber so langsam brechen wir hier unsere Zelte ab. Nein, wir haben keinen Zweitwohnsitz beantragt. Obwohl, 2 Monate auf dem gleichen Platz - ein absoluter Rekord für uns. Der Abschied fällt teilweise schwer, aber es wird jetzt wirklich für uns Zeit, weiterzuziehen. So gegen Ende der Woche werden wir direkt nach Culebra segeln, ca. 130 Seemeilen. Jetzt heißt es erstmal Abschied nehmen, nicht nur von der Insel und den Leckereien, die es hier so gibt, nein auch von liebgewonnenen Freunden.

30.01.17 Marigot, St. Martin

viel passiert hier zur Zeit nicht. Eigentlich ganz normaler Segleralltag. Manchmal sehen wir allerdings auf dem Ankerfeld die merkwürdigsten Dinge. So wie hier zum Beispiel. Ein Bordhund, der vom Schiffsbug aus ins Wasser springt, einige Runden dreht und dann ganz von alleine wieder die Badeleiter hinaufklettert. Alle Achtung. Die Bilder hat Anne uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt, Anne hatte einen besseren "Schusswinkel". Vielen Dank.

Eine fast unendliche Geschichte, oder die Ver(w)irrungen eines DHL Paketes

Wir schreiben Anno 2016. Es ist der 07.12, ein schöner Wintertag (dies ist leider nicht genau überliefert), als Sandra D. noch frohen Mutes mit einem 9 Kilo Paket zum Postamt ihres Wohnortes schreitet. Zielort des Pakets: St. Martin, Marigot, Caribbean Islands. Leicht stutzig wird sie, als

sie dem Selbstgespräch der Postbeamtin lauscht: „Ankunftsland Island“. Upps, doch nicht Island, KARIBIK! bitteschön. Zu zweit meistern sie diese Hürde. Alles ist in Ordnung – glaubt Sandra D. Bis, ja bis sie ein paar Tage später DHL Tracking aufruft und sieht, das Paket befindet sich auf dem Weg ins

Zielland : Island! Ja, kann das denn wohl wahr sein? Wie, Entschuldigung blöd, kann man nur sein. Steht doch alles auf dem Paket drauf und richtig eingeben wurde es auch. Das kann ja noch heiter werden. Wir, im Zielland, St. Martin, wartend, hatten das Paket extra mit einem saftigen Aufschlag als Premium Paket schicken lassen. Soll heißen, anstelle der angesagten 30 Werktage, soll es nur 10 bis 15 Tage dauern. Also sollte es hier, in der Karibik so um Silvester eintreffen, großzügig kalkuliert. Lange Rede, kurzer Sinn, anbei seht ihr den Trackingverlauf von DHL. Abenteuerlich, nicht? Blöderweise gibt es einfach keine günstige Alternative zu DHL, sonst hätten wir den Anbieter schon längst  gewechselt. Am 25.1.17 erhalten wir von Island Water World die ersehnte Mail: unser Paket ist eingetrudelt. Nichts wie hin. Oh, bringt das Auspacken spaß. Es ist wie Weihnachten und das mitgeschickte Marzipanbrot lassen wir uns trotz der Wärme schmecken.

 

 

Datum/Uhrzeit

Ort

Status

Mo, 05.12.16 10:21

Deutschland

Die Sendung wurde vom Absender in der Filiale eingeliefert.

Mo, 05.12.16 10:21

Kropp, Deutschland

--

Mi, 07.12.16 13:51

Deutschland

Die Sendung wurde vom Absender in der Filiale eingeliefert.

Mi, 07.12.16 19:25

Neumünster, Deutschland

Die Sendung wurde im Start-Paketzentrum bearbeitet.

Do, 08.12.16 19:18

Rodgau, Deutschland

Die Sendung wurde im Ziel-Paketzentrum bearbeitet.

Fr, 09.12.16 07:28

IPZ-Ffm, Deutschland

Die Sendung wird ins Zielland transportiert und dort an die Zustellorganisation übergeben. (Homepage / Online Sendungsverfolgung: )

Sa, 17.12.16 15:42

Island

Die Sendung ist im Zielland eingetroffen.

Mo, 19.12.16 17:09

Island

Die Sendung wird ins Zielland transportiert und dort an die Zustellorganisation übergeben. (Homepage / Online Sendungsverfolgung: )

Mi, 21.12.16 06:16

IPZ-Ffm, Deutschland

Die Sendung ist im Zielland eingetroffen.

Do, 22.12.16 16:34

Rodgau, Deutschland

Die Sendung wurde im Paketzentrum bearbeitet.

Do, 22.12.16 19:34

Rodgau, Deutschland

Die Sendung wurde im Ziel-Paketzentrum bearbeitet.

Fr, 23.12.16 16:08

Rodgau, Deutschland

Die Sendung wurde im Start-Paketzentrum bearbeitet.

Sa, 24.12.16 00:08

Köln, Deutschland

Die Sendung wurde im Ziel-Paketzentrum bearbeitet.

Sa, 24.12.16 07:48

Köln, Deutschland

Die Sendung wird ins Zielland transportiert und dort an die Zustellorganisation übergeben. (Homepage / Online Sendungsverfolgung: https://www.dhlparcel.nl/en/private/receiving)

Di, 03.01.17 20:13

Köln, Deutschland

Die Sendung ist im Zielland eingetroffen.

Di, 03.01.17 20:31

Köln, Deutschland

Die Sendung wurde im Paketzentrum bearbeitet.

Di, 03.01.17 20:56

Köln, Deutschland

Die Sendung wurde im Start-Paketzentrum bearbeitet.

Mi, 04.01.17 11:46

Neuwied, Deutschland

Die Sendung wurde im Start-Paketzentrum bearbeitet.

Mi, 04.01.17 23:51

Rodgau, Deutschland

Die Sendung wurde im Ziel-Paketzentrum bearbeitet.

Do, 05.01.17 12:47

IPZ-Ffm, Deutschland

Die Sendung wird ins Zielland transportiert und dort an die Zustellorganisation übergeben. (Homepage / Online Sendungsverfolgung: )

Do, 12.01.17 11:18

Curaçao

Die Sendung ist im Zielland eingetroffen.

Do, 12.01.17 11:23

Curaçao

Die Sendung wird zur Verzollung im Zielland vorbereitet.

Mo, 16.01.17 11:42

Curaçao

Die Sendung wird ins Zielland transportiert.

Mo, 23.01.17 13:34

Sint Maarten (Niederländischer Teil)

Die Sendung ist im Transitland eingetroffen.

Di, 24.01.17 09:13

Sint Maarten (Niederländischer Teil)

Die Sendung wird ins Zielland transportiert.

 

2wishes - Anne und Frank
2wishes - Anne und Frank

Mittwoch 18.01.17 Grand Case

2.Versuch. Diesmal ankern wir dort bei Windstille, das Anlanden am Dingidock ist kein Vergleich mit dem zu letzter Woche. Abends machen wir uns Landfein, denn Anne hat uns zu Ihrem verspäteten

Geburtstagsessen in ein richtig edles, französisches Lokal eingeladen. Bei der Auswahl der Speisen haben wir die Qual der Wahl. Es gibt so einiges, was wir wählen könnten. Aber unsere Wahl, Fischsuppe, Muscheln, Dorade und Ente war gut. Es schmeckt vorzüglich. Auf einen Nachtischkaffee verzichten wir allerdings zu Gunsten eines Cocktails in einer anderen Bar. Vielen lieben Dank noch einmal für diesen schönen Abend.

Simpson Bay, holländische Seite
Simpson Bay, holländische Seite

Sonntag 15.01.17

Kurz vor Mittag brechen Wolfgang und ich zu einem Megaspaziergang auf. Ziel ist die berühmte Maho Beach auf der holländischen Seite. Die erreichen wir, in dem wir über die Causeway Bridge (führt über die Simpson Bay Lagune) Richtung Flugplatz gehen. Am Ende der Landebahn, oder am Anfang, wie man es halt sieht, liegt die Maho Bay. Und was machen wir dort fast zwei Stunden lang? Flugzeuge beim Landen und Starten zusehen, wie hunderte andere Strandbesucher auch. Es ist die Attraktion hier, denn die Flieger landen gefühlsmäßig fast auf dem Strand. Irgendwann reicht es uns und wir marschieren

zurück. Entlang der Simpson Bay, auf einem herrlich weißen Strand, gehen wir zur Bar Lagoonis. Hier haben wir uns mit Anne, Frank und Verena verabredet. Frank kommt uns schon entgegen – mit einer“ Hiobsbotschaft“: die Bar ist heute geschlossen. Erst denken wir, er verschaukelt uns. Aber nein, er meint es

wirklich bitterernst. Dabei hatten wir uns alle so auf eine schöne Erfrischung gefreut. Tja es ist Sonntag.

Auf dem Weg zum Bus kommen wir noch an zwei kleineren Bars vorbei.. In der ersten ist heute Frauentreff-

weit und breit kein Mann zu sehen- und aus einem Megalautsprecher werden wir mit lauter spanischer Musik beschallt. Rumpunsch gibt es hier nicht, also trinken wir ein Bier. Das aber recht schnell, denn auf Dauer ist uns die Beschallung hier zu laut, so das eine Unterhaltung

leider nicht möglich ist. Eine zweite Bar probieren wir noch aus, hier wird uns

Rumpunsch serviert, na was die so unter Punsch verstehen. Schmeckt eher nach

Bonbonwasser mit einem Schuss Rum, stellen wir fest. Wir geben auf und fahren

mit dem Bus zurück nach Marigot.

Freitag 13.01.17 Marigot Bay

Nach einem kurzen Gespräch mit Anne und Frank beschließen wir, dass es keinen Sinn macht, hier weiter auszuharren. Das Wetter soll die nächsten Tage nicht viel besser werden. Wir werden eventuell später von Margot mit dem Bus herfahren. Daher gehen wir zurück zur Marigot Bay – schlimmer kann es da auch nicht sein. Wenigstens ist es dort leichter an Land zu kommen. Der Ankerplatz ist im Gegensatz zum Wochenanfang wie leergefegt. Einige Schiffe haben sich hinter die Mole der Fort Royal Marina gelegt, wo sie einigermaßen geschützt liegen. Auch wir quetschen uns dort noch in eine kleine Lücke zwischen zwei Boote. Der

Rest liegt in der Simpson Bay Lagune oder in der Simpson Bay auf der holländischen Seite. Es ist hier spürbar ruhiger als in Grand Case, auch wenn immer noch Schwell in die Bucht hineinläuft.

Donnerstag 12.01.17

2. Versuch. Heute Abend fahren wir zum Dingidock.

Wenigstens einen Cocktail und eine Pizza wollen wir uns heute einverleiben.

Frank und Wolfgang haben es am Morgen mit vereinten Kräften geschafft, deren WC wieder in Gang zu setzen. Alle sind überglücklich und Frank lädt uns Abends zum Cocktail an Land ein. Herzlichen Dank noch einmal dafür. Um 16:00 Uhr haben wir uns am Dinghydock verabredet.Ja, aber

erst müssen wir an Land kommen. Von weitem sah es gar nicht so übel aus, aber je näher wir kommen, desto mehr sehen wir die Brandung, die um das Dingidock herum läuft. Für meinen Geschmack bricht die Welle viel zu dicht beim Steg. Da andere es auch geschafft haben, werden wir das wohl auch hinkriegen. Wohlweislich

haben wir unser Badezeug angezogen. Währe nicht nötig gewesen, denn Wolfgang und ich kommen Trocken an Land. Wir sind zum ersten Mal hier in Grand Case. Es ist eine Städtchen für Touristen. Also eine Bar und ein Restaurant neben dem anderen, dazwischen kleinere Boutiquen. Es ist alles nett hergerichtet und hat

ein gewisses Flair. Wir gehen zur LOVE Bar. Schon nachts haben wir deren Beleuchtung vom Ankerplatz bewundert: ein sattes, leuchtendes Rot. Die Cocktails und die Pizza sind lecker und wir genießen es, mal vom schwankenden, bockigen Boot heruntergekommen zu sein. Am Dingidock wieder angekommen werden wir von einem Franzosen angesprochen. Ob wir ihn zu seinem Schiff und wieder zurück fahren könnten. Er hätte Probleme mit seinem Dingimotor und bräuchte Sprit und Teile von Bord. Da können wir natürlich nicht sein sagen. Wir wären genauso heilfroh, eine Mitfahrgelegenheit zu finden. Ohne Dingi wären auch wir total aufgeschmissen. Sein Schiff liegt zum Glück nicht weit vom Land entfernt und nach kurzer Zeit sind Wolfgang

und der Franzose wieder zurück. Er steigt aus, ich ein und dann bloß weg hier bei der Welle.

Dienstag 10.01.17 Grand Case

Szenenwechsel. Wir ankern jetzt in der benachbarten Bucht Grand Case, ca. 4 sm von Marigot entfernt, gelegen. Landschaftlich sehr

reizvoll. Ein langer, weißer Strand, im Hintergrund grüne Berge. Wir liegen hier etwas ruhiger als in Marigot, denn der Schwell ist hier weniger spürbar.

 

Mittwoch 11.01.17

Geburtstagsbrunch bei 2wishes. Anne rundet und möchte das hier in Grand Case entsprechend mit uns und ihrer Freundin Verena feiern, also

nicht nur Sektfrühstück, nein auch ein Essen an Land ist geplant. Nur das Wetter spielt nicht mit. Denn der Wind hat wieder zugelegt, kommt aus NNE und macht das Ankern hier zu einer recht ruppigen Angelegenheit.

Und das Anlanden mit dem Dinghy? Wir schauen mit dem Fernglas zum Dingidock und

sehen links und rechts davon eine schöne hohe Brandungswelle, die ab und zu auch den Steg überflutet. Wollen wir wirklich an Land? Anne überlegt es sich bis zum Nachmittag und sagt dann dass Essen gehen an Land frustriert ab. Stattdessen zaubert sie in Kürze eine megaleckere Lasagne, die wir bei ihnen an

Bord verputzen. Ich bringe eine selbstgemachte Kürbissuppe als Vorspeise mit. Ihren Geburtstag hat Anne sich bestimmt anders vorgestellt. Dazu kommt auch noch das die Bordtoilette nicht funktioniert. Frank ist seit gestern dabei, die Ursache zu finden. Also im wahrsten Sinne des Wortes „alles Scheiße“.

Eisboot, die lassen sich hier schon was einfallen
Eisboot, die lassen sich hier schon was einfallen

Donnerstag 05.01.17

Da ich früh auf bin, backe ich kurzerhand einen Kuchen. Später holen Rene und Marion uns ab. Wir wollen gemeinsam über die Insel wandern. Schon nicht schlecht, so mit “Führer“ zu wandern. Die Insel besteht größtenteils aus trockenen Gestrüpp und Kakteen, richtig große Kugelkakteen, aber auch grüne Büsche und Bäume z.T.mit Blüten sehen wir. Auf einem verlassenes Anwesen, welches nur noch aus Ruinen besteht, finden wir stark verrostete Maschinen- und andere Eisenteile. Wir stehen davor und rätseln, wofür die wohl gut gewesen sein könnten. An der Ostseite der Insel fängt die Steilküste an. Sieht echt gut aus mit den verschiedensten Farben im Gestein. Leider gibt es keinen Rundweg. Wir müssen, als wir schon fast ¾ rum sind, wieder umkehren. An der Nordost Ecke können wir die Steilküste problemlos runterklettern. Hier machen wir im Schatten in der Nähe des Wassers eine kurze Rast. Auf dem Rückweg sehen wir sogar

ein paar wildlebende Ziegen, die leider total scheu sind. Sobald sie uns wahrnehmen, hauen sie laut meckernd ab. Fast vier Stunden sind wir unterwegs, aber es hat Spaß gemacht. Wir essen schnell noch ein Stück Kuchen, dann ist Wolfgang auch schon wieder weg. Kurz noch einmal mit Rene Schnorcheln gehen, bevor es dunkel wird. Ich klare währenddessen die Kajüte auf. Stelle den Kuchen wieder zurück in den Backofen, das heißt, ich versuche es. Nur, dass sich der Ring der Springform auf dem Weg zum Backofen vom unteren Teil löst und der Kuchen somit kopfüber auf den Teppich purzelt. Was für eine Schweinerei!

Tintamarre, nur noch Ruinen und Gestrüpp
Tintamarre, nur noch Ruinen und Gestrüpp

Mittwoch 04.01.17

Wir machen einen Kurzausflug – mit dem Schiff. Ziel ist die kleine Insel Tintamarre, 8 sm weiter östlich gelegen. Tintamarre ist ein Naturschutzpark. Normalerweise darf man nur tagsüber hier liegen. Aber wie gesagt, normalerweise. Nur es hält sich keiner dran. Wir schnappen uns eine Mooring und René von der SY Mira hilft uns netterweise dabei unsere Leine zu befestigen. Die Insel sieht recht malerisch aus. Weißer Sandstrand, Felsenküste und blaues klares Wasser. Aber es ist etwas unruhig hier, denn ein leichter Schwell steht in die Bucht. Unsere Tanamera schaukelt leicht von einer Seite zur anderen. Tagsüber herrscht ein stetiges kommen und gehen von Charterbooten, Motorbooten und Segelbooten. Trubel ohne Ende, zum Glück aber ohne die sonst laute Halli Galli Musik, die wir von so vielen Ausflugskatamaranen

kennen.

Montag 02.01.17

Frauentag. Anne und ich gehen OHNE unsere Männer an Land. Und es macht richtig Spaß.

Shoppen. Für unsere Männer schon mal nach kurzen Hosen schauen, damit sie später nicht in jeden Laden rein müssen. Bei der Gelegenheit finden auch wir ein paar nette Sachen zu günstigen Preisen. Zwischendurch ein Bier zum Verschnaufen, und weiter geht’s in die nächsten Läden. Dann zur Stärkung einen Rumpunsch und wir finden immer noch neue Läden. Spät am Nachmittag, es fängt gerade an zu regnen, beschließen wir den

Regenschauer bei einer Pizza abzuwarten, was mehr spass macht als im Regen Dingy zu fahren. Und dabei quatschen wir bis der Arzt kommt.

Es ist schon fast dunkel, als wir zu unseren Männern zurückfahren. Ich bin kaum an Bord, da geht es auch schon wieder los. Was für ein Stress. Wolfgang erwartete mich schon, denn er hat eine Einladung zum Sundowner von Marion und Boyd von dem Kat Seadog angenommen. Das konnte ich doch nicht

ahnen und so kommen wir eine Stunde später an. Nicht so schlimm da Wolfgang über Funk Marion Bescheid gesagt hatte dass wir es nicht Pünktlich schaffen. Auch Alison und Pat sind eingeladen.

Die vier, alles Kanadier, sind eine lustige Truppe. Sie (die Männer) können allerdings auch gut was vertragen. Der Rum fließt in Strömen, wir bleiben lieber beim Bier. Später spielen wir Domino, álá Mexican Train, aber mit etwas anderen Regeln.

Sonntag 01.01.17

Das späte ins Bettgehen ist irgendwie nichts für mich. Obwohl ich gut geschlafen habe, fühle ich mich matschig. Gegen Mittag fahren wir aber doch noch an Land, Beine vertreten, sprich Neujahrs Spaziergang. Aber es ist tote Hose. Bis auf ein paar Restaurants und einen Bäcker ist alles geschlossen.

Auf dem Marktplatz in Marigot haben sie heute eine Bühne aufgebaut. Ja auf- und nicht abgebaut. Irgendetwas passiert anscheinend heute Abend. Und ja, gegen sieben geht es los. Wir werden von lauter Musik beschallt. Wolfgang fährt noch einmal an Land um alles aus nächster Nähe mitzuerleben. Ich bin froh, mal sturmfreie Bude zu haben. Und dann, gegen neun Uhr abends, wissen wir: die in Marigot ticken nicht richtig. Die feiern Silvester nicht am 31.12. sondern heute am 1. Januar. Bei der Fort Louis Marina, so ca. 200 Meter von uns entfernt startet nämlich ein Megafeuerwerk. Richtig gut, nur etwas beängstigend, denn der Wind treibt die Raketen mehr oder weniger direkt über unser Schiff und dort explodieren sie. Das Spektakel dauert eine viertel

Stunde danach herrscht auf dem Ankerplatz wieder Ruhe. Bei uns an Bord ist alles gut gegangen. Nur das Deck muss am nächsten Morgen von diversen Schnipseln und Resten des Feuerwerkes gereinigt werden.

Samstag 31.12.16

Ich bin zum Glück wieder fit. Gestern waren wir noch an Land, ein paar Sachen einkaufen. Seit gestern liegt die SY That´s life mit Thomas und Susanne hinter uns. Das letzte Mal haben wir uns vor über einem Jahr auf Gomera (Kanarische Inseln) gesehen. Die Beiden, sowie Anne und Frank kommen Nachmittags zu uns an Bord zum Geburtstagskaffee. Ich habe Käsekuchen gebacken.

Abends fahren wir rüber zur SY 2whishes.

Anne hat das Silvestermenue ausgerichtet. Und das ist megalecker. Zucchinisuppe mit Frischkäse, Schweinefilet mit Schafskäse und Nudeln sowie zum Nachtisch Tiramisu.

Die Kajüte haben sie, wie auch zu Hause, mit Luftschlangen geschmückt. Leider fehlte das Konfetti, weiß gar nicht so recht, warum. Die Zeit bis Mitternacht vertreiben wir uns mit Karten spielen. Es heißt, Buben raus und ist ein Spiel mit witzigen Regeln, aber es macht richtig Laune. Das Feuerwerk um Mitternacht ist auf St. Marten

sogar recht ansehnlich. Wir haben hier auf dem Ankerplatz einen guten Ausblick. Die Raketen wurden von der Lagune aus gefeuert, aber auch auf der Nachbarinsel Anguilla sahen wir fast eine halbe Stunde lang ein Feuerwerk.

Freitag 22.12.16

Wir fahren mit Tom und Maje nach Philipsburg. Die beiden haben ein Auto gemietet und wollen einkaufen. Wollt ihr mit, haben sie uns gefragt. Da sagen wir natürlich nicht nein. Der Verkehr ist allerdings mörderisch. Nicht nur in Deutschland sind Straßen und Läden vor Weihnachten voll. Bis Philipsburg herrscht auf der

Strasse stop and go. Wir besuchen zwei Supermärkte in Philipsburg, die wir beide noch nicht kennen. Unter anderem den Grand Marché mit einem fantastischen Angebot an Köstlichkeiten. Wir sind uns

Einig. Da müssen wir unbedingt noch einmal hin. Der Rückweg geht etwas schneller vonstatten. Nicht, weil sich der Stau in Luft aufgelöst hat, nein, Tom entschließt sich, einfach um die Insel herumzufahren. Die Taktik bewährt sich, die Straßen sind frei und so machen wir gleich eine kleine Sightseeingtour um die Insel herum.

Samstag 24.12.16

Heiligabend verbringen wir zusammen mit Anne und Frank bei uns an Bord. Es gibt Kürbissuppe, Schweinefilet mit Speckbohnen und Kartoffeln sowie einen leckeren Nachtisch mit Joghurt und Kirschen den Anne

mitgebracht hat. Den ersten Weihnachtstag sind wir bei Tom und Maje auf deren Katamaran zum Essen eingeladen. Leider kränkle ich seit zwei Tagen, eine Erkältung ist im Anmarsch. Verstehe ich gar nicht, wie ich mir hier so etwas bei diesen Temperaturen einfangen konnte. Da ich bis Silvester wieder fit sein

möchte, verbringe ich die Tage nach Weihnachten an Bord und lasse mich von

Wolfgang pflegen.

Mittwoch 21.12.16

Wieder geht es zu holländischen Seite, Cole Bay, diesmal aber zu Fuß. Wir brauchen dringend etwas mehr Bewegung. Hauptziel ist der Yamahahändler. Unsere bestellten Teile für den Außenborder sind da. Wir drücken dem freundlichen Yamaha Mitarbeiter den unteren Teil unseres Außenborders in die Hand und fragen ob es möglich wäre, das Kugellager in der Werkstatt herauszuziehen zu lassen, denn wir haben

dafür leider nicht das entsprechende Spezialwerkzeug. Tja, was sollen wir etwas später noch sagen, der Yamhahändler hat es auch nicht. Wir schütteln innerlich nur den Kopf und gehen zu der von dem Mitarbeiter

angegebenen Adresse. Aber auch dort kann man uns nicht weiterhelfen. So hangeln

wir uns von Laden zu Laden und Werkstatt zu Wekstatt und landen schließlich bei einer kleinen Yanmar Motorenwerkstatt. Und hier hatten wir endlich Erfolg. Zwar hatten auch die Werkstatt nicht das

richtige Werkzeug, doch der Mechaniker hat wenigstens sein Gehirn eingeschaltet.

Nach einigem Überlegen meinte der Mechaniker, er würde es mal versuchen. Wir hörten nur laute Hammerschläge aus der Werkstatt und sahen uns an. Ob das man gut geht? Und siehe da, es hat geklappt. Stolz kam der Mechaniker mit dem Kugellager in der einen Hand und dem noch heilen Außenborderteil in der anderen Hand aus der Werkstatt. Wir finden für eine Yamahawerkstatt ist es wirklich ein Armutszeugnis uns

überhaupt nicht helfen zu können oder vielleicht wollen? Auf diese Idee hätten auch sie kommen können. Mittlerweile ist es recht spät geworden. Zu Fuß zurück nach Marigot ist nicht mehr drin, da es fasst

Dunkel ist. Wir wollen mit dem Bus fahren, aber erst nachdem wir einen Stopp bei Lagoonies der Seglerbar eingelegt haben . Wie überaus günstig, dass sich die Bar gleich neben der Yanmar Werkstatt befindet.

20.12.16

 

Euch allen wünschen wir eine frohe und besinnliche Weihnacht und einen guten Rutsch in das Jahr 2017

 

Liebe Grüße Birte und Wolfgang

 

Mittwoch 14.12.16

 

Wir fahren mit Anne und Frank nach Philipsburg, dem Hauptort auf der holländischen Seite.. Mit dem Bus kostet es pro Nase 2 Euro oder Dollar. Die Stadt haben wir uns jedoch irgendwie anders vorgestellt und auf den ersten Blick gefällt sie uns nicht so richtig. Touristisch ist sie total überlaufen, besonders die Promenade am Wasser. Zwei Straßen weiter hinten ist es etwas ruhiger, aber auch da reiht sich ein Chinesen-Inderladen mit T.Shirts, Strandkleidern und vielem Schnickschnack nach dem anderen. Wir haben Mühe, dazwischen ein Lokal für einen kleinen Imbiss zu finden. Die meisten Bars bzw. Restaurants reihen sich ich der ersten Reihe an der Beach, eben da, wo wir nicht hinwollen. Ein paar nette Häuser, bzw. Fassaden finden wir, aber vom Hocker reißt uns das alles nicht. Allerdings finden wir in einem Duty Free Shop Rum und Gin für 7,50 $ die Flasche. Da kaufen wir doch gleich mal das Regal leer. Wir essen ein Curry in einem kleinen Kellerlokal, innen ist alles in Rot gehalten, eigentlich sieht es mehr nach einem Puff aus. Aber das Essen ist lecker.

Wir sind noch rechtzeitig für einen Rumpunsch wieder in Marigot und dann ist für heute auch die Luft raus. 

Ein Weihnachtshaus in Marigot
Ein Weihnachtshaus in Marigot

Samstag .10.12.16

Heute Nachmittag wird Wolfgang von Anne und Frank abgeholt. Sie wollen mit dem Bus zum Island Water World, auf der holländischen

Seite, fahren. Dort gibt es einen Vortrag über Elektrik an Bord. Wolfgang hört sich

solche Vorträge immer gerne an. Es gibt auch Freibier und kleine Snacks . Ich habe mich kurzfristig ausgeklinkt. Ich bin irgendwie todmüde und brauche eine kleine Auszeit. Die drei kommen gegen 19°° leicht angesäuselt zurück. Nach so viel trockenerTheorie brauchten sie was zum spülen. Wie passend, dass nebenan bei der Bar Lagoonis gerade Happy Hour ist.

Als Wolfgang zu Hause den Rucksack auspackt kommt allerdings der Schock. Mist. Sein Portemonnaie ist weg! Wolfgang glaubt, dass

er es im Bus wohl nach dem Bezahlen verloren hat. Ca. 60 Euro, was nicht ganz so schlimm ist, aber seine Visakarte und der Personalausweis, die waren auch in der Börse und sind nicht so einfach zu ersetzen, sind weg. Ich rufe gleich bei der Bank an und lasse die Karte sperren. Morgen wollen wir versuchen, beim

Busbahnhof etwas zu erreichen, bzw. bei der Gendarmerie.

Sonntag. 11.12.16

Wolfgang weckt mich morgens mit dem Satz „die Visakarte ist doch nicht verloren gegangen, denn die hatte ich gar nicht mit“ Na toll, hätte ich mir den Anruf gestern bei der Bank ja sparen können. Will sie gleich entsperren lassen, geht aber nicht mehr, da schon eine neue Karte unterwegs ist. Oh Mann, kann nicht mal etwas glatt

gehen? Gut, machen wir uns also auf den Weg zum Busbahnhof. Heute, am Sonntag ist dort nicht viel los. Wir fragen, wo Fundsachen abgegeben werden. Um ehrlich zu sein, haben wir nicht viel Hoffnung, dass wir das Portemonnaie wiederbekommen, aber die Hoffnung stirbt ja stets zuletzt. Wir gehen weiter zur Gendarmerie, die ziemlich weit außerhalb beim Hospital liegt. Dort werden wir abgewiesen. Über eine Sprechanlage erfahren

wir, dass die Polizeistation im Zentrum, welche heute zu hat (wussten wir schon) zuständig sei. Der Typ am anderen Ende sprach nur Französisch. Auf meine Frage, ob er englisch spricht kam nur ein „NON“. Komischerweise konnte er mir aber ganz zum Schluss die Öffnungszeiten der Polizeistation in gutem Englisch

erzählen. Der Gute ist ein echtes Lerntalent. Wir geben es für heute auf und gehen zu Mc. Donald um unsere Mails abzurufen und nebenbei noch ein Eis zu essen. Hätten wir gleich heute Morgen als erstes machen sollen. Denn von einer Micheline haben wir eine Mail erhalten. Sie schreibt, dass sie Wolfgangs Börse

gefunden hätte und wann und wo wir uns treffen könnten. Uh, was für eine Erleichterung. Jetzt sind wir gespannt, ob noch alles drin ist. Na ja, unsere Visitenkarten auf jeden Fall, sonst hätten wir ja nicht ihre Mail bekommen. So, den Vormittag haben wir somit gut rumbekommen. Nur kurze Zeit sind wir an Bord, da geht es schon wieder weiter zu Tom und Maje. Sie nehmen uns in ihrem Dingi zur anderen Seite der Lagune, also zur holländischen Hälfte, mit. Dort findet heute DOMINO spielen statt. Schon auf den BVI´s wurde einmal die Woche Domino gespielt, aber wir haben es nie geschafft, daran teilzunehmen. In einem kleinen Restaurant treffen wir uns mit einem anderen Seglerpärchen.

Leider sind nicht mehr gekommen, ich denke wetterbedingt, denn es bläst heute mit 6 Windstärken, was die Überfahrt nicht besonders angenehm, d.H.Nass macht. Das Spielen macht uns viel Spaß. Das wird bestimmt nicht das letzte Mal sein, das wir dran teilnehmen. Anschließend bestellen wir einen kleinen Imbiss und

entscheiden uns für ein Currygericht und das entpuppt sich als außergewöhnlich lecker und reichhaltig.

Briefkastenkuddelmuddel
Briefkastenkuddelmuddel

Freitag 09.12.16

Heute wollten wir eigentlich mit Anne und Frank mit dem Bus Richtung Cole Bay fahren. Zum Glück rufe ich aber vorher noch meine E- Mails ab und eine davon ist von dem Urologen hier auf St. Martin. Termin heute 12°°steht drin. Toll. Dann hat das ja doch noch geklappt. Es war richtig schwierig, einen Termin zu bekommen.

Nicht weil er keine Zeit hatte, ne ich habe ihn gar nicht erst zufassen bekommen. Seine Hauptpraxis ist auf Guadeloupe und nur drei Tage die Woche ist er hier auf St. Martin. Termine bekommt man telefonisch. Das heißt man ruft

dort an, spricht auf einen Anrufbeantworter und wird zurückgerufen. Tja, nur ich habe ein deutsches Handy und das funktioniert irgendwie nicht so richtig. Kein Rückruf. Also bin ich gestern einfach zur Praxis gegangen, in der Hoffnung, dort einen Termin zu bekommen. Hoffnungslos. Das Wartezimmer voll und die Patienten werden vom Arzt direkt reingerufen. Keine Chance, da den Arzt anzusprechen und um einen Termin zu

bitten. Ich kritzle eine Notiz auf unsere Visitenkarte mit der Bitte um einen Termin per Mail. Diese gebe ich einem wartenden Patienten ,mit der Bitte die Karte dem Arzt zu geben, in die Hand. Tja, und das hat doch tatsächlich geklappt. Um 12°° ist das Wartezimmer auch wieder proppevoll. Das kann ja dauern. Ne gute Stunde warte ich, dann werde ich reingerufen. Es ist eine kleine Praxis, die Ausstattung besteht aus einem Schreibtisch und einer Liege. Internet hat er keins. Er erzählt mir, dass er gestern gleich seine Frau in Guadeloupe angerufen hätte, damit sie mir eine Mail mit dem Termin schicken konnte! Er verschreibt mir eine

Ultraschalluntersuchung, um Blasensteine etc. auszuschließen. Dafür gibt es hier eine separate Praxis um die Ecke. Die sind auf Röntgen- und Ultraschalluntersuchungen eingestellt. Zum Glück komme ich gleich dran und kurz darauf bin ich wieder beim Urologen. Da alles ok ist, will er jetzt noch Urin und Blut untersuchen.

Auch verschreibt er mir Antibiotika, die ich aber noch nicht nehmen soll. Die Blutabnahme und der Urintest wird in einem darauf spezialisierten Labor ausgeführt. Da ich dort nüchtern erscheinen soll, erhalte

ich für Samstagmorgen einen Termin. Die Ergebnisse werden einmal dem Arzt zugesandt und ich bekomme einen Zettel auf dem die Webseite des Labors und ein Passwort,steht, damit auch ich die Ergebnisse online abrufen kann. Es ist schon interessant zu sehen, wie unterschiedlich die Prozedur hier und auch in anderen

Ländern gegenüber dem deutschen System gehandhabt wird. Für uns als Segelnomaden ist es meistens recht schwierig, Ärzte zu finden die zu Fuß erreichbar sind, bzw. zeitnahe Termine zu bekommen. In den Staaten war es fast unmöglich und wir haben es irgendwann aufgegeben, zumal auch die Kosten dort für Arztbesuche horrende sind. Insofern ist die Karibik bzw. speziell St Martin für uns das „Arztparadies“. Hier liegen die Arztpraxen relativ dicht beieinander und vor allem haben wir nicht lange auf unsere Termine warten müssen.

Iguana mitten in Marigot
Iguana mitten in Marigot

Dienstag 06.12.16

Mit dem Bus fahren wir Richtung Philippsburg zur Cole Bay

auf der holländischen Seite der Insel. Als Wunschhaltestelle geben wir den

A-C-E Hardwarestore an, der in der Höhe der Simpson Bucht liegt. Der Fahrer ist

ratlos. A-C-E ? Kennt er nicht, wir möchten doch bitte mit Ausschau danach

halten. Zu guter Letzt sagt ein anderer Passagier plötzlich, ach ihr wollt zum

ACE! Ja, haben wir doch immer gesagt, nur halt englisch ausgesprochen und nicht Französisch. Kurze Zeit später steigen wir vor dem Laden aus. Ein riesiger Hardwarestore mit Handwerkerbedarf

und einer großen Abteilung für Haushaltswaren erwartet uns. Solche Läden lieben wir. Aber heute wollen wir die Marineläden Budget und Island Water World besuchen und haben somit nur wenig Zeit für den ACE. Die beiden Läden, sind die Firmenzentralen und entsprechend gut bestückt. Auf dem Weg dorthin kommen wir an einigen Supermärkten vorbei und sichten deren Sortimente und Preise. Dabei finden wir ein paar

Schnäppchen und wissen auch welcher Supermarkt sich für einen erneuten Besuch lohnt.

Heute ist übrigens Nikolaus. Und eine Art Geschenk erhalten wir, als wir zur Tanamera zurückfahren. Hinter uns ankert ein neues Schiff. Wir schauen zweimal und können unseren Augen kaum trauen. Es ist die 2wishes

mit Anne und Frank. Sie sind von Bonair gekommen. Wir hatten nicht geglaubt, dass wir die Beiden dieses Jahr noch treffen würden. Ihr könnt Euch sicher denken, wie groß unsere Freude war.

Donnerstag  01.12.16 Marigot Bay

Wir stehen früh auf, da wir schon gegen acht Uhr das Sonnensegel abgeben wollen. Die Nähte

müssen dringend nachgenäht werden. Wir geben das Sonnensegel beim Polsterer ab

und fahren danach noch kurz zu Budget Marina (Yachtausrüster). Als wir aus dem Laden rauskommen, ist der Himmel pechschwarz. Bloß schnell zurück, ehe es lospladdert. Wir schaffen es gerade noch rechtzeitig,

bevor die Welt untergeht. Als es gegen 10:00 Uhr gerade mal nicht regnet fährt Wolfgang mich an

Land. Ich habe um 10.45 Uhr meinen Termin beim Frauenarzt. Ich schaffe es natürlich nicht, im Trockenen da anzukommen. Der Regenschirm schützt mich einigermaßen von oben, doch die Straßen sind teilweise überflutet und ich muss sehr auf die Autos und Pfützen achten. Beim Arzt komme ich gleich dran. Eine Arzthelferin gibt es auch hier nicht, nur am Empfang sitzt jemand. Der Arzt ist ganz nett. Auf meine Frage nach ein einem BAP Test, den ich in Deutschland jedes Jahr machen lasse, erklärt er mir in Frankreich wird er normalerweise nur alle zwei Jahre gemacht und schüttelt dabei den Kopf über die deutschen Ärzte. Kurze Zeit

später bin ich fertig, für die Untersuchung 50 Euro los und schon wieder auf dem Weg Richtung Boot. Dort

verkriechen wir uns für den Rest des Tages. Das Wetter bleibt bescheiden und lädt nicht zu weiteren Unternehmungen ein.

Mittwoch 30.11.16 Marigot Bay

Wir legen uns morgens um, liegen jetzt in der Nähe der Marina Fort Louis, somit dichter zum Dingi Dock. Danach helfen wir Tom und Maje, ihr Dingi ins Wasser zu lassen. Danach wollen wir gleich weiter zum Einklarieren. Wo sind unsere Schuhe? Nicht im Dinghy! Haben wir sie glatt an

Bord stehen lassen. Wolfgang fährt kurz zurück, um sie zu holen. Ich bleibe bei

Maje und Tom. Was für ein blödes Timing,

denn kaum ist Wolfgang an Bord geklettert, kommt der Zoll. Zoll und Drogenkontrolle!!! Das erste Mal, dass unsere Tanamera durchsucht wird. Zwar schauen sie nicht in jeden kleinsten Winkel, aber gute 20 Minuten dauert die Prozedur. Sie sind nett und freundlich und entschuldigen sich beim Abschied für den Aufwand. So, nun geht es aber endlich an Land. Es ist schön, das wir uns in Marigot so gut auskennen. Auf dem Weg zur Island Water World (Yachtzubehörhändler), wo wir uns am PC selber einklarieren können, holen wir uns bei „unserem“ Zahnarzt erstmal einen Termin für nächste Woche. Ich frage die nette Dame am Empfangstresen ob sie einen guten Allgemein- und Frauenarzt kenne und bekomme zwei Adressen. Der Allgemeinarzt ist gleich um die Ecke. Eine Sprechstundenhilfe gibt es hier nicht. Wir warten im Wartezimmer, bis der Arzt erschein und uns reinwinkt. Wir fragen nach einem Hautscreening. Kann er leider nicht machen, er hätte nicht

die Geräte dazu. Er gibt uns die Adresse einer Hautärztin, auch nicht weit von hier. Auch diese Ärztin ist „Einzelkämpferin“ . Wir bekommen einen Termin für nächste Woche. Toll, in Deutschland hätten wir

mindestens 3-4 Monate gewartet. Der Supermarkt Simply hat leider dicht gemacht.

Echt Schade, dort gab es so schönen Käse. Bei der Bäckerei Serafina stärken wir uns mit Kaffee und Croissant. Sind aber leider nicht mehr so lecker. Haben die etwa nachgelassen? Schade. Auch das Wifi ist nicht mehr unbegrenzt. Eine Stunde mit einem Voucher. Das ist doof. Letztes Mal konnten wir uns bequem nebenan hinsetzen und surfen. Nun wollen wir noch zum Frauenarzt im Bellevue Zentrum. Um dorthin zu gelangen

müssen wir zur anderen Seite der Stadt . Der Weg führt uns um die Marina Royal herum. Gleich morgen bekomme ich einen Termin. Herrlich, nicht immer so lange warten zu müssen. Jetzt haben wir auch

langsam keine Lust mehr. Es ist verdammt warm. Wir brauchen ne Pause. Nach einer kurzen Rast an Bord unserer Tanamera machen wir uns wieder auf: Pizza essen. Das Restaurant kennen wir von unserem letzten Besuch auf St. Martin und werden nicht enttäuscht. Sie ist immer noch richtig lecker die Pizza

Dienstag 29.11.16 St. Martin, Marigot Bay

Die Nacht war ätzend. Es war stickig und heiß, die Luken können wir wegen der dauernden Regenschauer nur

bedingt aufmachen. Und wenn, dann herrscht draußen absulute Windstille, somit weht noch nicht mal der kleinste Lufthauch durch die Kajüte. Morgens um halb acht werden wir aus dem Tiefschlaf gerissen. Maje ruft uns auf VHF. Sie fragt uns ob wir Chris vorhin gehört hätten? Ne. Warum? Das nächste Wetterfenster nach St.Martin soll doch erst gegen Ende der Woche sein, hieß es gestern. Da hatten wir uns gedacht wir schlafen mal aus und lassen Wetter Wetter sein. Chris hat vorhin gesagt, dass wir bis heute Abend keinen Wind haben sollen und dazu moderate Welle. Und danach? Ja, das wüsste sie auch nicht so recht. Sie wollen trotzdem gleich los. Die Aussage „heute Abend“ ist mir zu wage und ich fahre sofort an Land um die Wetterberichte im

Internet für heute zu checken. Tja, stimmt, kein Wind bis morgen sagen sie übereinstimmend. Also nichts wie los. Zurück an Bord Maje Bescheid sagen,  dass auch wir los gehen. Anker auf, zum Gun Creek fahren, ausschecken, alles an Bord fertig machen und um halb zehn sind wir schon unterwegs. Und das alles ohne

Frühstück. Wir können schnell sein wenn wir wollen. Und wirklich, wir haben eine super Überfahrt. Zuerst etwas rollig, aber ansonsten ereignislos. Sogar die angesagten Squalls bleiben aus. Um kurz nach 23:00 Uhr fällt der Anker in der Marigot Bay.

Sonntag, 27.11.16

Die Zeit vergeht hier wie im Fluge. Jeden Tag hatten wir etwas anderes vor. Happy Hour an Land, Sundowner bei anderen Seglern an Bord, Schwimmen, Internet so lange wir wollen und vieles mehr. Dazu von der SDR das

Abschiedsessen am Freitagabend. Der Bitter End Yacht Club hatte für alle Teilnehmer ein echt superleckeres Buffet aufgefahren.

An Thanksgiving wurde ein Potluck am Strand veranstaltet. Aber so langsam reicht es uns jetzt hier. Wir würden doch gerne weiter Richtung St. Martin fahren, wenn bloß das Wetter mitspielen würde. Es sind nur 80 sm, der Kurs ist SE, aber genau aus dieser Richtung kommen dummerweise die Tradewinds und die Welle. Wir brauchen um bequem anzukommen entweder keinen Wind oder eine nördliche Windkomponente. Der Kat Silver Penny hat heute ausklariert und ist nach St. Martin ausgelaufen. Nach ein paar Stunden liegt er wieder hier an einer Mooringboje.. 20 Knoten auf die Nase und eine hohe Welle von vorn erzählen sie uns. Viel mehr, als der heutige Wetterbericht vorhergesagt hatte. Aber für morgen schaut es lt. Wettervorhersage nicht schlecht aus.

 

Montag 28..11.16

Wir hören Chris Wettervorhersage – und bleiben. Das Wetter soll „nasty“ also schlimm werden.

Stimmt. Tagsüber bläst es ganz schön heftig aus SE, dazu heftiger Regen und hohe Welle. Müssen wir hier halt noch ne Woche ausharren bis sich das Wetter zu unseren Gunsten ändert.

25.11.16

Peter von SY Onapua hat viele Bilder und auch Videos gemacht, hier eine kleine Auswah

Freitag 18.11.16

So, ich denke, spätestens hier habt Ihr es gemerkt. Etwas ist anders. Ja, ich habe jetzt versucht, mal "rückwärts" zu schreiben. Mal schauen, wie sich das bewährt.

Donnerstag 17.11.16

Um 8.15 findet das SDR Netz auf Kanal 68 statt. So

erfahren wir, dass es heute um 9 °° ein Yoga Kurs gibt, danach ein Frauenstammtisch und nachmittags eine Infoveranstaltung über die BVI´s. Und

danach wiederum Happy Hour in der Crawl Bar im Bitter End Yacht Club. Also volles Programm. Den Frauenstammtisch mache ich, es ist schon interessant, wie andere Frauen die Passage gesehen haben.

Wolfgang kann zwischendurch eine riesengroße Erfolgsmeldung verkünden: der Autopilot geht wieder. Fehler: Unterbrechung in einem Kabel. Gott sei Dank, wir hatten schon Angst, dass der Server kaputt war. AIS ist aber wohl leider wirklich defekt. Wolfgang hat die Sendeleistung gecheckt. Die sollte eigentlich um die 2 Watt betragen, liegt aber jetzt irgendwo im Milliwatt Bereich. Kein Wunder, dass die Schiffe uns nur sehen,

wenn sie sozusagen neben uns liegen.

Happy Hour
Happy Hour

Mittwoch 16.11.16 Virgin Gorda

Wir ankern wieder im Gun Creek, gleich neben dem Dingi Dock befindet sich Customs und Immigration. Auf dem Weg dorthin treffen wir Bill.

Er hatte uns schon von der Fähre aus zugewinkt und wir haben gleich sein SPOT Gerät, welches er uns ja netterweise zur Verfügung gestellt hatte, und die beiden Dankeschönflaschen für ihn eingepackt. Wir erfahren, dass er sich leider im Bösen von Linda und Bill von der SY Sapphire, wo er Crewmitglied war, getrennt hat. Anscheinend war er dort eher als

Arbeitssklave gehalten worden und auf Dauer hat ihm das verständlicherweise nicht gepasst. Es muss wirklich recht hart zugegangen sein, denn er macht doch eher einen sehr ruhigen Eindruck. Schade. Jetzt ist er auf dem Weg zur Leverick Bay und will dort evtl. „sein“ Schiff kaufen. Auf jeden Fall werden wir die Augen nach ihm aufhalten.

Das Einchecken ist problemlos. Für die ganze Prozedur müssen wir ganze 20 Cent zahlen. Uns erscheint das irgendwie lächerlich, das deckt ja nicht einmal die Papierkosten. Anschließend verlegen wir uns zum Bitter End Yacht Club. Wir finden einen Platz, der nicht all zu tief ist und ankern auf 9 Meter. Viele der SDRer liegen an

einer Mooring. Die ist bis Mitte Dezember kostenfrei. Hätten wir den Mitgliedsbetrag von 75 $ bezahlt, hätten wir auch das Privileg gehabt. Na ja, ankern mögen wir aber lieber. Ich mache mich mit dem Dingi auf zur

Entdeckungstour. An Land suche ich die sogenannte Rezeption, wo ich für das Ankunftsessen, welches am Freitag stattfindet, zahle. Unterwegs treffe ich auf Debbie und Scott, Australier von der SY Expedition, später auf Jane und Tony, Engländer von der SY Capsice. Zwischendurch werden Mails gecheckt, an Land ist WIFI echt gut. Wieder zurück an Bord zur Abkühlung ins Wasser hüpfen und um kurz vor fünf geht es auf

zur Happy Hour. Die Bar liegt gleich gegenüber, ideal. Dort tobt der Bär, es tummeln sich viele SDRer dort herum. Rumpunsch ist günstig, 3,50 $ anstatt 7$, aber dafür ist er auch ziemlich wässerig. Kein Vergleich zur Cane Bucht. Aber dennoch haben wir dort unseren Spaß. Anschließend fragen Aasa und Dan, ein

schwedisches Paar, uns, ob wir noch auf ein Bier zu ihnen an Bord der SY Blaa Ellinor kommen möchten. Da sagen wir nicht sein. Die Blaa Ellinor ist ein schönes Schiff, echt hübsch und wohnlich eingerichtet. Wir haben ordentlich Spaß und es ist auch mal wieder schön, sich mit Europäern zu unterhalten.

Salty Dawg Wetter-Webcast am Freitag, kann es losgehen?
Salty Dawg Wetter-Webcast am Freitag, kann es losgehen?

Freitag 04.11.16 bis Dienstag 14.11.16

Wir fahren ein letztes Mal zur Marina, um halb sechs gibt es noch ein Webcastwetterrouting mit Chris. Danach steht für uns fest, wir

gehen los. Wir entschließen uns, gegen Mitternacht aufzubrechen. Einige andere wollen auch um den Dreh los, Silver Penny und ein kläglicher Rest wollen Samstagmorgen los. Das wäre uns viel zu spät, da wir spätestens gegen Mittag am

Sonntag den Golf Strom passiert haben müssen und es bis dahin ca. 180sm sind.

Danach soll der Wind auf 25 bis 30 Knoten auffrischen, keine gute Idee dann noch im Golfstrom zu sein.

Zurück an Bord klaren wir auf, verstauen das Dingi, machen alles fertig und legen uns für zwei Stunden hin. Um halb zwölf gehen wir Anker auf. Als wir langsam an der Marina vorbeituckern, sehen wir auf einigen

Schiffen schon geschäftiges Treiben, aber wir scheinen die Ersten zu sein, die losgehen. Langsam hangeln wir uns von Tonne zur Tonne durch das zum Glück recht breite Fahrwasser Richtung Chesapeake Bay. Wolfgang strahlt die Tonnen mit unserem Handscheinwerfer an, zum Glück reflektieren dieTonnen das Licht recht gut.

Kaum sind wir aus dem geschützten Fahrwasser raus bläst uns ein steifer NE Wind entgegen. Die ersten 8 sm müssen wir gegen eine recht unangenehme Welle gegen an motoren. 3,5 bis 4 Knoten Fahrt, das ist nicht gerade viel. Wir wollen gerade das Fahrwasser, überqueren, da werden wir auf VHF gerufen. Ein Schlepper mit einer Barkasse im Schlepptau ist im Anmarsch, wir sollen uns doch bitte vom Acker machen. Also wieder zurück. Aber dann, als er endlich an uns vorbei gefahren ist, gehen wir rum und sind bald auf der südlichen Seite des betonnten Fahrwassers. Später setzten wir die Genua als Schubhilfe und mit guten 6,5 Knoten fahren wir jetzt Richtung Chesapeake Bay Ausgang. Später auf dem Atlantik sehen wir um uns herum mehr

Segler, die auch in unsere Richtung segeln. Wahrscheinlich hätten wir die Strecke bis zum Anfang des Golfstroms auch gut segeln können, statt Motorsegeln, wir wären wohl nicht viel langsamer gewesen. Wir oder vielleicht auch nur ich hatten irgendwie Schiss vor dem Golfstrom und wollten so schnell wie möglich da durch. Die Überquerung des Golfstroms ist dann gar nicht so schlimm. Obwohl wir ca. 15 Knoten Wind aus N

haben, ist die Welle recht moderat.

Auf der Ostseite des Golfstroms treffen wir 10 andere Segler, denn wir hatten schließlich alle den gleichen Wegepunkt für die optimale Durchquerung von Chris erhalten. Ich finde es immer wieder nett,

andere Segelschiffe zu sehen. Übrigens es ist jetzt spürbar wärmer geworden. Die dicken Segeljacken packen wir als erstes weg. Die ersten 24 Stunden halten wir mit den anderen Segelyachten noch gut mit. Wir haben beide Vorsegel stehen und es läuft wie geschmiert. Aber schließlich verläuft sich das Feld und wir

bleiben zurück. Der Wind hat jetzt auch aufgefrischt. 25 bis 30 Knoten. Wir lassen nur die Fock stehen und damit laufen wir dann bei dem Wind leider nur noch 5 Knoten. Schade, gerade jetzt müssten wir eigentlich viel schneller laufen, aber wir wollen auch die Segel und das Rigg schonen. Lieber langsam und heil ankommen. Zweimal am Tag geben wir eine Email von unseren Standort per SSB (Funkgerät) und Paktor durch und morgens gegen 07:00 ist auch noch eine SSB -Funkrunde , wo wir unseren Standort auch noch an andere Salty Dawg Yachten mitteilen. Und abends gegen viertel vor sechs ist Wetter mit Chris angesagt. Erst melden wir

uns mit unserem Standort, dann gibt Chris den allgemeinen Wetterüberblick durch und dann bekommt jeder einzelne noch seinen speziellen Wetterbericht. Klappt echt gut und seine Vorhersagen trafen auf dieser Reise immer zu. Es kommt wirklich keine Langeweile auf. Und mit jeder Meile, die wir weiter gen SE kommen, wird

es wärmer. Bald schon können wir selbst in der Nacht im T-Shirt draußen sitzen.

Das mit dem Vollmond haben wir diesmal gut abgepasst. Die Nächte sind dadurch so herrlich angenehm hell.

 

Nur leider geht diesmal irgendwie alles an Bord kaputt.

Hätte das nicht noch in den USA passieren können? Als erstes will die externe Maus vom Kartenplotter nicht mehr. Im Adapterkabel steht das Wasser. Zum Glück nur in dem Kabel, die externe Maus und auch der Anschluss am Gerät funktionieren noch. Bei dem Geschaukel hat Wolfgang erst die wasserdichte Abdeckung ohne eine Schraube zu verlieren abgebaut, die Maus dann direkt an das Gerät angeschlossen und der Cursor war wieder zu sehen. Danach alles wieder angeschraubt und keine Schraube verloren! Dann am 7. Tag kommt der Autopilot dran. Plötzlich zeigt er ERR. Er lässt sich zwar ab und zu wieder überlisten und läuft dann ne Weile, aber letztendlich will er dann gar nicht mehr. Wir hoffen, dass es vielleicht nur eine Einstellungssache ist, denn es passierte recht kurz nachdem ich versucht hatte, die Instrumentenbeleuchtung anzuschalten und im Setup Menü landete. Vielleicht ist da ungewollt was verstellt worden, hoffen wir.

Als nächstes fragt Wolfgang mich, nachdem er das Groß gerefft hatte und wieder im Cockpit war ob die Vorschiffsluke auch wirklich zu wäre. Die Vorsegelschot hatte sich unter eine Ecke der Luke geklemmt und das

kann nicht passieren wenn sie vollends geschlossen ist. Das käme ihm komisch vor. Oh nein, bitte nicht. Und oh doch, sie ist wirklich nicht ganz zu. Dabei hatten wir beide vorher alle Luken überprüft. Wirklich! Aber diese war noch einen kleinen Spalt auf und das reichte. Wolfgangs Bettseite war mal wieder Nass. Ziemlich nass. Aber Heringe werden doch schließlich auch in Salzlake eingelegt, damit sie länger halten. Insofern kann das Wolfgang doch nur gut tun, oder?

Dann fängt mit einem Mal die Windanzeige an zu haken. Das macht sich folgendermaßen bemerkbar: die Anzeige fror ein und nach einer Weile meint sie och ich will dann mal wieder die aktuellen Winddaten zeigen Nur blöd das der Wind zu dieser Zeit sehr böig war und statt 4Bft hatten wir in Wirklichkeit 6-7 Bft. Und ganz zum Schluss, zum Glück haben wir da nur noch 19 sm bis zu den BVIs, können wir die Aries nicht mehr justieren, irgendetwas zwischen Zahnkranz und Steuerleine blockiert.

Unser AIS Gerät macht auch wieder Probleme. In den Staaten, wir waren schon drauf und dran, ein neues Gerät zu kaufen, da funktionierte es auf einmal wieder. Mehrmals haben wir danach in USA Gewässern andere Schiffe angefunkt und jeweils die Auskunft erhalten: ja, wir empfangen euer AIS Signal. Jetzt sind wir fast der

Meinung, dass es an der Ausgangsleistung unseres Gerätes liegen muss, denn andere AIS Signale können wir immer ohne weiteres aus 15 sm Entfernung empfangen, aber unser Signal wird von anderen Schiffen , die wir unterwegs gefragt hatten, nach ca. 3 sm Entfernung nicht mehr empfangen.

So ca. am 8.Tag bekommen wir Besuch. Er war wohl auf dem Weg Richtung USA und da sah er uns. Und weil ihm es so gut gefiel, nistete er sich bei Wolfgang ein, der Herr Bazillus. Halsschmerzen, Schwitzattacken. Der Arme. Wie gut, dass unsere Hausapotheke gut bestückt ist.

Die letzten zwei Segeltage sind nicht die Schönsten. Wir haben Wind aus E, ENE, SE, Squalls mit viel Wind, keinem Wind, Winddrehungen, Regen. Das ist nervig und bringt keinen Spaß mehr. Segeln dadurch relativ hoch am Wind. Dazu auch noch eine unruhige See, kein Wunder bei all den Winddrehungen. Sehr, sehr ungemütlich. Nach 1350 sm sind wir endlich am Ziel. Zum Einchecken ist es leider zu spät. Das Zoll und Imigration Office schließt schon um halb fünf. Wir schmeissen den Anker vor einer Insel gegen halb vier. Aber ehe wir

das Dingi aufgebaut haben, ist es fünf Uhr. Dazu kommt Schiff aufklaren, abwaschen, Rettungsinsel wieder auf seinen ursprünglichen Platz, sprich unter Segelsäcken und anderen div.Sachen verstauen. Unsere wasserdichten Notbehälter wieder ausräumen. Dabei läuft uns der Schweiß in Strömen. Es ist hier doch ganz schön warm im Gegensatz zu den USA. Nachdem das Schiff wieder wohnlich aussieht, springen wir zur Abkühlung ins Wasser. Na ja, Abkühlung ist übertrieben bei 28° Wassertemperatur.